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Glasperlenkette Museum Duisburg 2010, Ausstellung "Der Kaiser kommt"
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Perlen, Perlen, Perlen…..das war wohl etwas so Schönes für die Wikinger, dass sie diese in allen erdenklichen Farben
herstellten, sie in verschiedene Formen brachten und so fantasievoll waren, dass sie kleine Kunstwerke erschafften.
Mosaikperlen mit Blumenmustern waren nicht selten und einige erfanden neue Techniken der Perlenherstellung,
die nur ganz regional angewendet wurden und die Perle bei Funden damit als selten galt.
Mosaikglasperlen, Museum Ribe 2012
Perlen waren übrignes ein teures Luxusgut wenn man bedenkt was ein Reisender aus Arabien zu berichten hatte:
Ibn Fadlan berichtete, das eine grüne Glasperle 1 Dirhem kostete, das entsprach ca. 3g Silber wofür man eine
Messerklinge oder 5 kg Getreide kaufen konnte. Aber dieses Beispiel soll nur verdeutlichen, das Perlen zwar
einen wertfollen Besitz darstellen aber nicht umbegingt als Zahlungsmittel benutzt wurden. Einen "Geldbeutel" mit 600 blauen Perlen und Münzen
fand man im Hafenbecken von Haithabu (Ausstellung und Beschreibung im Museum "Haithabu"). Es wird angenommen, das diese Perlen vielleicht für
Felle in Ost-und Nordeuropa als Zahlungsmittel verwendet wurden. (Quelle: S.20, Haithabu-ein Handels- und Gewerbezentrum der Wikingerzeit, Hildegard Elsner)
Glasperlenfund Museum Haithabu 2012
Farben und Symetrie der Fibelketten ist auch eine Basis, die zu regen Diskussionen anregt. Während auch die modernen Wikinerinnen ihr
Fibelgehänge wild durch die Faben mixen, sind die anderen bedacht darauch eine harmonisches Gehäge zu schaffen
deren Farben ähnlich sind und sogar dem Verlauf eines Regenbogens folgen.
Tatsächlich gab es damals schon regelrechte "Modetrends", während einige Perlen wieder verschwanden, fand man andere Perlen
Jahrhunderte lang und hielten sich bei den Wikingern hartnäckig. Allgemein anzunehmen ist jedoch, das die Gehänge
und Ketten immer recht farbenfroh zusammengestellt waren wobei ich damit nicht sagen möchte, das man seine
Lieblingsfarbe nicht mit einbringen darf!
Einen ausführlichen Bericht von mir, über die Herstellung dieser Perlen, findet ihr auf der Trelleborg.
Für Bericht HIER klicken
Aber Perlen waren nicht nur Frauenagelegenheit, es gibt Grabfunde bei Männern, bei denen von 2 bis 206 Perlen
entdeckt wurden. Ein Beispiel für solche Perlen sind Grabfunde aus Männergräbern aus Lövö, Uppland oder Lunda.
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Perlen und Schildkrötfibel Museum Haithabu
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Eine Analyse der norwegischen Grabfunde durch J. Petersen hat ergeben, dass es sich bei etwa 28% aller Gräber
mit Perlen um Männerbestattungen handeln. Doch nur selten finden sich in diesen Gräbern mehr als drei Perlen
(Petersen, Jam 1928: Stavanger Museum 1928. S. 169 f.).
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Perlen 7. und 8. Jahrhundert / Franken, Museum Burg Linn/ Krefeld
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