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Schwieriger als ich eigentlich erwartet hätte, war die Beschaffung von Rindertalg. Ob es nun an der Tatsache liegt, dass wir
in der Stadt wohnen und es etwas ländlicher beim Metzger besser zu beschaffen ist, weiß ich nicht! Fragt den Metzger eures Vertrauens!
Nachdem ich einen Metzger gefunden hatte und die Restbestände aufkaufte, musste ich nun leider den Roh-Talg kaufen, da mein Metzger
nur im Winter, zur Weihnachtszeit diesen gereinigten Talg herstellt und verkauft!
6 kg haben wir dann erwerben können und wir waren überrascht, dass die tatsächliche Ausbeute ca. 5 kg reiner Talg waren.
Die Brenndauer ist erstaunlich, verglichen mit einem Teelicht (ca. 4 Std.) war die Brenndauer des Talglichts
(haben den Talg in ein Teelichtschälchen gefüllt) fast doppelt so lang! Absolut ruß -und geruchsfrei!
Nun zum eigentlichen Kochen:
Den Talg in kleine Stücke schneiden und in einen großen Topf füllen, auf jeden Fall ständig die Temperatur überprüfen!
Zu heiß eingekocht entwickelt der Talg einen unangenehmen Geruch und es fängt an zu qualmen. Wir haben den Tipp bekommen
80°C nicht zu überschreiten.
Das verhindert das zuvor Beschriebene und dient wohl auch dazu, dass die aushärtenden Eiweißketten im Talg nicht zerstört werden.
Den Talg also langsam und bei gleichmäßiger, geringer Temperatur köcheln lassen. Man erkennt ziemlich schnell die dabei
entstehende, flüssige Fettschicht und die Grieben, die man im Topf mit einem Schaumlöffel abschöpfen kann.
Um auch den wertvollen Rest noch zu gewinnen haben wir ein Leinentuch verwendet und die Grieben ausgedrückt!
VORSICHT BLEIBT LANGE HEISS!
Die augedrückten Grieben
kann man danach getrost weg werfen. Das entstandene flüssige Fett ist zunächst gelblich und wird beim Abkühlen erst weiß und
ziemlich fest. Am Besten gleich in die gewünschten „Kerzengefäße“ (Oseberglampe, Keramik- oder Tonschale) mit Docht
einfüllen oder in Behältnisse mit Deckel, für den Transport!
Der Talg ist recht einfach und schnell wieder zu verflüssigen und man kann ihn dann im Lager bequem und schnell
erwärmen und ggf. nachfüllen.
Wie die Herstellung von Talglampen im Lager genau geht werdet ihr bald erfahren, unser erster Markt in Bad Bodenteich
wird ein Pilot - Projekt, da wir einige für den Verkauf herstellen möchten. Unsere Behältnisse werden flache Tonschälchen
sein, mit einem Durchmesser von ca. 12cm.
Außem ist der Rindertag ein sehr verträglicher Basisstoff für Salben. An diversen Heilkräutern fehlt
es uns nie!
Ergänzung 2015
Der Rindertalg hat sich als tolles Brennmaterial für unsere selber hergestellen Talglämpchen bewährt!
Brenndauer, Helligkeit und Handhabung sind überzeugend und nicht mehr weg zu denken von unserem Tisch!
Da auch die Nachfrage der Lampen im Freundeskreis gestiegen ist haben wir immer die ein oder andere befüllte Talglampe zum Verkauf dabei!
Das gezeigte Birkalämpchen ist übrigens nach Fund rekonstruiert!
rechts, Birkalampe aus dem Fundkomplex/Museum Tongeren 2015
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