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Gewichtswebstuhl




2014


Für den Winter 2016/2017 ist ein Gewichtswebstuhl geplant.

Es ist gar nicht so einfach ohne Anleitung und Hilfe ein solches Projekt umzusetzten. Allerdings sind die ersten Skizzen bereits gezeichnet und ein kleiner Gewichtswebstuhl wird uns helfen einen Überblick zu bekommen wie genau alles zu handhaben ist.

Das Aufziehen der Kettfäden, die Litzenstäbe und die Trennfäden werden auf dem kleinen Webstuhl erst einmal geprobt.
Außerdem habe ich an einen Schulwebrahmen erst einmal geübt, um das "Gefühl" für Wolle, Kett-und Schußfäden zu bekommen. Dabei traten schon die ersten Schwierigkeiten auf:
  • Bindungspatronen richtig lesen
  • Welche Wolle verwenden
  • Wie viele Kettfäden? (Im Köper sah man die Kettfäden nicht)
  • Wollfäden und Katzen 😆



schulwebrahmen schulwebrahmen schulwebrahmen

Für die Recherchearbeiten habe ich mir ausgiebig Zeit gelassen (seit Sommer 2016) und mich durch das Internet geklickt. Es finden sich zwar einige Projekte und Versuche von anderen Interessieren, allerdings meist ohne hilfreiche Angaben wie genau so ein Webstuhl aufgeschärt wird, worauf man achten soll oder welche Probleme es geben könnte um diese zu vermeiden. Einige wunderbare Anleitungshilfen habe ich ua. hier gefunden:
"Klick hier"
Und natürlich (ich fand sie sehr hilfreich) die Videos auf youtube:









Wir haben einen "kleinen" Gewichtswebrahmen gebaut (Januar 2017):

1,30m hoch, 0,60m in der Breite. Eigentlich eine recht einfache Sache was das Material betrifft.
Da dies ausschließlich ein "zu Hause-Projekt" bleiben soll, spielte es auch keine Rolle Kanthölzer aus dem Baumarkt zu verwenden.
Nach dem Zusammenbau wurden die Ecken und Kanten noch etwas beschnitzt und abgeschliffen, danach wurde alles mit Leinöl bestrichen.
Dafür liebe ich meinen Mann (auch)😍! Aus Ermangelung von Webgewichten (12 waren erstmal getöpfert, 4 gingen beim Brand kaputt), haben wir auf kleine Gefrierbeutel zurückgegriffen, die mit Spielsand befüllt wurden. Wenn die neuen Webgewichte fertig sind werden wir natürlich noch tauschen.


holz holz holz

Die Vorbereitungen des Baus waren nun abgeschlossen und wir machten uns Gedanken darüber welches Webstück als erstes entstehen soll.
Da es an Übung fehlt und es schwierig ist gleich am Anfang mit mehreren Litzenstäben zu arbeiten, entschlossen wir uns ein einfaches Webstück in Tuchbindung/Leinwandbindung zu weben. Mit einem Litzenstab und dem einfachen Öffnen und Schließen nur eines Faches werden wir wohl nicht überfordet sein!


holz holz holz

Wir haben aufgeschärt:

Wie schon erwähnt ist es gar nicht so einfach, ohne Anleitung, Hilfe oder Erfahrung, mit den ganzen Fäden zurecht zu kommen.
Wir entschieden uns die Stühle im Wohnzimmer zu nutzen um unsere Fäden aufzuschären (Länge 2m). Wir verwendeten 100% Schurwolle in grau und beige und markierten uns immer Pakete zu je 10 Fäden.
Die Kanten des Webstücks sind je 40 Fäden in beige und das Mittelteil 180 Fäden in grau, gesamt also 260 Fäden. Wie jetzt dazu die Fachbegriffe lauten oder wie viele Fäden auf einem Zentimeter liegen (nach dem Waschen liegen die Fäden näher zusammen?!) können wir nicht wirklich sagen da uns die Erfahrung fehlt!


schären schären schären schären gewichte

Was uns noch etwas Kopfzerbrechen machte war wie wir die Fäden ordentlich auf den Webbaum bekommen. Oft wird ein Aufschären gezeigt bei dem zusätzlich mit einer Webborte gearbeitet wird von der aus die Fäden dann nach unten hängen. Ich kann zwar mit dem Webkamm ebenfalls Borten machen, allerdings war mir dieses Prinzip zu aufwendig und zu kompliziert.
Nachdem die Fäden alle um den Stuhl gewickelt waren haben wir sie an einer Seite einzeln wieder abgenommen und eine Art Knotenschlaufe gemacht, die man jetzt ganz einfach auf den Webbaum schlingen konnte. Eine Arbeit, genau wie das schären der Fäden um die Stühle, die man am Besten zu zweit erledigt.
Anschließend hat man alle Fäden auf dem Webaum, hebt sie von den restlichen Stühlen runter und schneidet sein Fadenpaket unten auf. Zur Sicherheit vor Verwirrung der Fäden, haben wir das Paket als Bund gesichert!


knoten knoten

Wir haben alle Fäden in Postion gerückt, sie getrennt (vor und hinter den Trennstab) und dann in "Zehnerpaketen" mit einem Gewicht versehen. Alles in Allem waren wir bis jetzt sehr zufieden mit unserer Arbeit (keine verwirrten Knoten, das war unsere größte Befürchtung) und nachdem wir auf die Uhr schauten, haben wir 4 Stunden gebraucht bis zu diesem Punkt!
Nun werden wir die Fadentrennschlaufe anbringen, die einfacher war als gedacht!

Die folgenden Fotos sind hoffentlich verständlich:

schlaufe schlaufe schlaufe schlaufe

Der Litzenstab:

Auch trotz der ganzen Anleitungshilfen wie man die Fäden nach Vorn an den Litzenstab zieht und befestigt, war es sehr schwierig aus den Videos oder den handgezeichneten Skizzen etwas abzuleiten. Vielleicht hab ich mich auch einfach nur zu ungeschickt angestellt, denn ich wollte nicht einzelne Fäden schneiden um die Kettfäden anzubringen, sondern die etwas elegantere Lösung mit dem Schlagknoten verwenden. Nach tatsächlich einer dreiviertel Stunde habe ich es geschafft die Litzen zu knüpfen!
Nachdem ich nun wusste wie das Leinengarn zu knüpfen war verbrachte ich nochmals gut eine Stunde um die 130 Fäden an den Stab zu binden.
Man sollte darauf achten, das man genug Platz lässt zwischen Kettfaden und Stab, damit sich das Fach nach hinten weit genug öffnet! Was ich außerdem erwähnen möchte: Den Anfangs-und den Endknoten fest anziehen! Mir gingen am Stabende einige Schlaufen der Litzen auf, konnte allerdings alles retten!

litzen litzen litzen


Wir haben angewebt:

Nun war es tatsächlich so weit und wir konnten die ersten Fäden in die Fächer legen!
Auf den ersten Blick konnten wir keine Fadenfehler (knüpfen der Litzen/falschen Faden erwischt) finden und nach den ersten 5 cm weben ergab sich durch festes Anschlagen ein schöner fester Stoff.
Ich habe zum Weben kein Webschiffchen verwendet, sondern eins der Fadenbündel, wie es im 2ten, oben gezeigten Video, zu sehen ist. Erstens kann mehr Faden verwendet werden und zweitens fand ich die Handhabung sinnvoller als ein Webschiffchen (das vorne ja "spitz" ist) durch die Fächer führen zu müssen.
Jetzt haben wir Januar 2017 und ich bin gespannt wie lange ich brauchen werde die 2m fertig zu weben. Wir werden auf jeden Fall Fotos machen und auch die Webzeit notieren!

Wir freuen uns das dieses Projekt sich so gut umsetzten ließ und wir ohne größere Probleme tatsächlich ein selbst gemachtes Schultertuch weben!

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Ergänzung Februar 2017



Die ersten Zentimeter Stoff waren gewebt und nun sollte das Webstück das erste Mal auf den Webbaum gewickelt werden.
Und zack, das erste Problem:
Eigentlich dachten wir unsere Knotenschlaufe sei eine schlaue Idee, doch ließ sich der Stoff nicht aufwickeln, weil er mit dem Drehschwung und der hängenden Schlaufe, sich selbst mitdrehte! Also bauten wir eine Art "Bremse" auf den Webbaum vor den Stoff, der nun verhindert das der Stoff sich mitdreht.

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Außerdem haben wir festgestellt das es auf jeden Fall sehr sinnvoll ist ALLE Webgewicht mit dem (fast aufs Gramm genau) gleichen Gewicht auszustatten.
Es ist klar das es keine Kiloabweichungen sein sollten, aber meine Meßart, den Sand mit Hilfe eines Kaffeebechers zu dosieren, war viel zu ungenau. Die Gewichte wurden also neu bemessen und gewogen:
Vor dem Wiegen zwischen 450g und 500g
Nach dem Wiegen nur noch 300g


stoff


Das deutlich kleinere und genauere Gewicht in allen Tütchen ließ die Fäden nun besser fallen und der Zug auf der Kette war nun viel angenehmer beim Weben.


März 2017
Fertig nach ca. 9 Stunden weben. Wobei die 9 Stunden auch das Nachziehen der Fäden und das neu Anbringen der Gewichte beinhaltet. Nach dem Waschen ist der Stoff kaum/nicht eingelaufen und sehr weich geworden, ich bin zufrieden!


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